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Ausbau des Schulstandortes Meissnergasse

Die seit 120 Jahren bestehende Volksschule wird erweitert und das Schulraumangebot in Wien-Donaustadt um eine neue Mittelschule erweitert.

15.01.2019 Meissnergasse Bauprojektmanagement
© silbermayr welzl architekten zt gmbh

Der Schulstandort Meißnergasse blickt auf eine lange Tradition zurück. Das unter Denkmalschutz stehende Bestandsgebäude der Volksschule Meißnergasse wurde bereits im Jahr 1899 als „Volksschule in Kagran“ erbaut und vor wenigen Jahren im Rahmen des Schulsanierungspakets der Stadt Wien saniert. Die hohe Anzahl an standortnahen Wohnbauvorhaben und der daraus resultierende steigende Bedarf an Schulplätzen hat zur Entscheidung geführt, die derzeit aus 13 organisatorischen Klassen bestehende Schule auszubauen.

Die Volksschule wird auf insgesamt 21 Offene Volksschulklassen (OVS) erweitert und ergänzend wird eine Neue Mittelschule (NMS) mit acht Klassen errichtet. Mit vier weiteren Klassen, die je nach Bedarf flexibel (OVS oder NMS) bespielt werden können, werden nach Fertigstellung der Räumlichkeiten insgesamt 33 Klassen zur Verfügung stehen. Die Erweiterung sowie der Neubau werden durch das neue pädagogische Konzept mit einem clusterbezogenen Raum- und Funktionsprogramm umgesetzt. 

Zu den Klassenräumen samt erforderlichen Nebenräumen werden ein Turn- und ein Gymnastiksaal, zwei textile Werkräume, ein technischer Werkraum, ein LehrerInnenzimmer, eine eigene Verwaltungseinheit für die Neue Mittelschule und Garderobenbereiche errichtet. Für die OVS ist zusätzlich eine Ausspeisung geplant, zukünftig kann eine schulische Tagesbetreuung angeboten werden. 

Silbermayr Welzl Architekten ZT GmbH gewinnt Wettbewerb

In Rahmen eines offenen, einstufigen Realisierungswettbewerbes im Oberschwellenbereich wurden die Generalplanungsleistungen für das gegenständliche Projekt ausgeschrieben. Für die Planung zeichnet künftig der Gewinner Silbermayr Welzl Architekten ZT GmbH verantwortlich.

Der Hauptzugang zu den Schulen erfolgt über einen großzügigen Vorplatz in der Anton-Sattler-Gasse (Fuß- und Radweg). Der geplante Baukörper fasst den Straßenraum entlang der Steigenteschgasse und öffnet sich in Richtung des direkt nördlich angrenzenden Aktiv-Park-Kagran. Durch die Gebäudesituierung werden zwei Freiraumbereiche geschaffen: ein grüner Garten, ideal für ruhige Aktivitäten, sowie ein Freiraum für Bewegung und Sport (mit Sportplatz und einem Spielplatz). Ergänzt wird das Raumerlebnis der beiden Schulgärten durch Blickverbindungen in den Park, wodurch diese Grünräume als Einheit wahrgenommen werden. 

Aula als „Herz“ der Schule

Die positive Wahrnehmung des Raumes mithilfe von Sichtbeziehungen setzt sich auch im Gebäudeinneren fort, vor allem in der Aula mittels Verglasungen und Blickachsen zwischen den Stockwerken. 

Alle Bereiche werden über möglichst kurze Wege erschlossen. Das räumlich-pädagogische Konzept ist auf dem Prinzip von Clustern aufgebaut. Bildungsräume werden zu einem räumlichen Verbund zusammengefasst, wodurch die klassenübergreifenden Kooperationen gestärkt und überschaubare Einheiten geschaffen werden. Innerhalb des Clusters können sich die Kinder frei bewegen und sind räumlich nicht ausschließlich einem Bildungsraum zugeteilt. 

Herzstück jedes Clusters ist eine multifunktionale Zone für gemeinsame Nutzungen, um den die anderen Funktionsräume ausgerichtet werden. Er dient, in verschiedene Bereiche gegliedert, als Erschließungs- und Bewegungsraum, Gruppenarbeits- und Aufenthaltsraum, Raum für offeneUnterrichtsformen (Lerninsel) und Versammlungsraum. 

Das Schulprojekt wird von der WIP Wiener Infrastruktur Projekt GmbH, einem Unternehmen der Wien Holding-Tochter WSE Wiener Standortentwicklung GmbH, im Auftrag der Stadt Wien (MA 56 – Wiener Schulen) und in enger Abstimmung mit der Wiener Stadtbaudirektion umgesetzt. Die erweiterte Offene Volkschule sowie die Neue Mittelschule werden den SchülerInnen und PädagogInnen mit Beginn des Schuljahres 2022/2023 zur Verfügung stehen.