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100 Jahre Messe Wien

Mit einem Buch, einer mobilen Ausstellung und einer Sonderbriefmarke feiert die Wiener Messe Besitz GmbH, ein WSE-Unternehmen, das Jubiläumsjahr.

08.10.2021 1020
v.l.n.r.: Bürgermeister Dr. Michael Ludwig, Benedikt Binder-Krieglstein, MBA (CEO RX Austria & Germany), Dr. Katharina Weishaupt (Geschäftsführerin der Wiener Messe Besitz GmbH), Stadtrat KR Peter Hanke. © MBG/APA-Fotoservice/Mart

Die Messe Wien feiert in diesem Herbst ihr hundertjähriges Jubiläum. Um diesen Anlass gebührend zu würdigen, wurde im Rahmen einer feierlichen Präsentation in Anwesenheit von Bürgermeister Michael Ludwig und dem Wiener Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke mit dem Buch „Das Fest des Neuen“ erstmals eine umfassende Darstellung der hundertjährigen Geschichte der Messe Wien vorgelegt. Eine mobile Ausstellung sowie eine Sonderbriefmarke werden die Jubiläumsaktivitäten abrunden, auf eine Großveranstaltung wird aufgrund der Covid-19-Pandemie allerdings verzichtet.

Errichtet wurde die Messe Wien von der Wiener Messe Besitz GmbH (MBG), ein Unternehmen der WSE Wiener Standortentwicklung GmbH.

Wechselvolle Geschichte 

Die wechselvolle Geschichte der Messe Wien ist eine Zeitreise durch die Entwicklung der Waren- und Wirtschaftswelt in Österreich und darüber hinaus. Als im Herbst 1921 die Eröffnung der ersten „Wiener Internationalen Messe“ über 100.000 neugierige Besucherinnen und Besucher anzog, stand die noch junge Erste Republik vor großen Herausforderungen. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs war es für Gewerbetreibende dringend notwendig geworden, den Handel und Warenverkehr zwischen den neu entstandenen mitteleuropäischen Staaten durch die Einrichtung einer Messe wieder in Schwung zu bringen. Trotz aller Anfangsschwierigkeiten gelang dieses Unterfangen und die – anfangs noch über die gesamte Stadt verteilte – Wiener Messe wurde rasch zu einem fixen Bestandteil des österreichischen Wirtschaftslebens. Auch in den folgenden Jahrzehnten blieb sie stets ein Zentrum der Kommunikation, ein Treffpunkt der Kulturen und ein Spiegel für die neuesten Entwicklungen und den dadurch eingeläuteten Wandel. 

Beständige Veränderung ist gleichsam die Grundkonstante der Wiener Messe, die sich in den vergangenen 100 Jahren immer wieder neu erfinden musste. Sie hat sich in dieser Zeit zu einem unverzichtbaren Bestandteil der heimischen Wirtschaft entwickelt – nicht nur im Messe- und Ausstellungswesen, sondern auch im Bereich der Tagungs- und Kongresswirtschaft, wo Wien heute einen internationalen Spitzenplatz einnimmt.

Bedeutender Wirtschaftsfaktor

Sowohl Wiens Bürgermeister Dr. Michael Ludwig als auch der Wiener Finanz- und Wirtschaftsstadtrat KR Peter Hanke betonten in ihren einleitenden Worten die Bedeutung der Messe Wien für den Wirtschaftsstandort Wien. Messen, Kongresse und Business-Events spielen in der Wiener Innovations- und Wirtschaftsstrategie „WIEN 2030 - Wirtschaft & Innovation“ eine Schlüsselrolle für die Position Wiens als „Stadt der internationalen Begegnung“. Schließlich leistet der Kongress- und Veranstaltungsbereich einen wesentlichen Beitrag zur internationalen Sichtbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit Wiens. Jeder Euro, der in die Finanzierung des Messezentrums investiert wird, generiert 15 Euro induzierte Wertschöpfung in den von der Tagungsindustrie unmittelbar betroffenen, aber auch vorgelagerten Wirtschaftszweigen.

Vor der Pandemie lag die Wertschöpfungsleistung der Wiener Messe damit bereits bei mehr als 1 Mrd. Euro – ein Wert, an den sowohl die Geschäftsführerin der Wiener Messe Besitz GmbH (MBG), Dr. Katharina Weishaupt, als auch der CEO des Messebetreibers RX Austria & Germany (vormals Reed Exhibitions), Benedikt Binder-Krieglstein, MBA, bald wieder anknüpfen möchten.

Historischer Streifzug 

All diesen Facetten widmet sich das neue Buch „Das Fest des Neuen – Wiener Messe seit 1921“ von Nadia Rapp-Wimberger und Christian Rapp, das im Czernin Verlag erschienen und ab sofort zum Preis von 30 Euro im Buchhandel erhältlich ist.

Der – mit rund 200 Fotos und Illustrationen umfassend bebilderte – historische Streifzug startet mit den zahlreichen Innovationen der ersten Jahre, zeigt den Brand der Rotunde, führt in die unheilvolle Zeit des Nationalsozialismus, zum Aufschwung nach dem Krieg und lässt die erfolgreichen Frühjahrs- und Herbstmessen sowie die vielen internationalen Kongresse Revue passieren. Eine Geschichte, die auch ein Spiegel der wirtschaftlichen Entwicklung ist – sowohl in Krisenzeiten als auch in Boomphasen – und nicht zuletzt deshalb heute hochaktuell ist.