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Neu Leopoldau ist offiziell IBA-Quartier

Beispiel für moderne Stadtentwicklung und neue Ansätze im Bau.

17.02.2022 1210 Immobilienentwicklung
© Mario Scalet

Bis 2022 werden unter dem Motto „Neues soziales Wohnen“ in ausgewählten Gebieten der Wiener Stadterweiterung sowie der gebauten Stadt neue Modelle und Verfahren im Zusammenhang mit Themen des sozialen Wohnens erprobt, die Wien für die Anforderungen der Zukunft fit machen sollen: Leistbarkeit, Mobilität, gute Nachbarschaft und gesundes Wohnen stehen im Mittelpunkt dieser Internationalen Bauausstellung, der „IBA_Wien 2022“. Neu Leopoldau ist jetzt offiziell als IBA-Quartier ausgezeichnet worden und damit eines von mehreren Projekten als Beispiel von moderner Stadtentwicklung und neuer Ansätze im Bau sowie für das Zusammenleben der künftigen Bewohner*innen. 

Jung und vielfältig

Leistbar, lebendig, verkehrsberuhigt und mit alternativen (Mikro-)Mobilitätsangeboten, vielen Freiflächen und Gemeinschaftsräumen ausgestattet, mit Nahversorgung und sozialer Infrastruktur, mit Angeboten für junge Familien, junge Menschen und Junggebliebenen: Das waren die Vorgaben für einen zweistufigen, dialogorientierten Bauträgerwettbewerb, den die Neu Leopoldau Entwicklungs GmbH, ein Unternehmen der Wiener Netze GmbH und der WSE Wiener Standortentwicklung GmbH, im Herbst 2015 gemeinsam mit dem wohnfonds_wien ausgeschrieben hat. 

Insgesamt sind bereits rund 1.000 geförderte Wohnungen gebaut worden, ein Drittel davon als besonders kostengünstige SMART-Wohnungen. Weitere 400 freifinanzierte Einheiten folgen noch. Ein Bauplatz wurde für eine Baugruppe reserviert. Eine Schule und ein Kindergarten im Areal, umgesetzt vom Bauträger ARWAG unter Beiziehung der WSE-Tochterunternehmung WIP Wiener Infrastruktur Projekt GmbH, sind ebenso Teil des Konzepts. Ein mehr als 8.000 Quadratmeter großer Park, eine Allee und vielfältige Freiflächen sowie Gemeinschaftsräume geben Raum für das soziale Zusammenleben. Das gesamte Areal wurde verkehrsberuhigt, für die Fahrzeuge der Bewohner*innen und Nutzer*innen wurden Sammelgaragen errichtet. Ein eigens entwickeltes Mobilitätskonzept soll ebenfalls zu einer hohen Lebens- und Wohnqualität beitragen.

Arbeiten in besonderer Atmosphäre

Neben den Wohnungen sind Gewerbeflächen und viel Grünraum rund um die denkmalgeschützten Gebäude entstanden. In Neu Leopoldau stehen künftig vor allem die denkmalgeschützten Bauten für Werkstätten und die Kreativwirtschaft zur Verfügung. Eine mehrheitlich kleinteilige gewerbliche Nutzung – mit viel Platz für kreative und handwerkliche Energie – soll den Standort auch wirtschaftlich beleben. Dazu kommen die Erdgeschoßzonen der Wohnbauten, wo unter anderem die erforderliche soziale Infrastruktur Platz haben wird. 

Gemeinsam (mehr er-)leben

Besonderes Augenmerk haben die Auslober des Bauträgerwettbewerbs auf die geplanten, bauplatzübergreifenden Gemeinschaftseinrichtungen gelegt. Diese Räume sind inzwischen auf das ganze Areal verteilt und fördern das Zusammenleben und den Zusammenhalt in Neu Leo. Zentral im Areal liegt das Quartierszentrum, wo auch das Team des Stadtteilmanagements seinen Sitz hat. Hier stehen Flächen für Vorträge, Ausstellungen, Diskussionen, Info-Veranstaltungen und auch Feste zur Verfügung. Im Jugend- und Grätzlraum kann sich die junge Generation mit Spielen und Tischtennis oder Tischfußball austoben. In der Fahrradwerkstätte stehen Werkzeug und Werkbänke für Reparaturarbeiten bereit.

Was es sonst noch zu entdecken und erleben gibt? Ein Kleinkinder- und Kinderspielraum, ein Koch- und Spielraum mit großen Esstischen im Innen- und Außenbereich, ein offenes, teilbares, 140 Quadratmeter großes Wohnzimmer mit zwei Küchen und Sanitäranlagen, einen Gymnastikraum mit Hartplatz sowie Pop-Up-Räume für diverse Kurzzeitnutzungen.