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Spatenstich für neues Wiener Sport-Club Stadion

Nachhaltige und multifunktionale Arena in Hernals

Mit dem Spatenstich am 16. Oktober begann der offizielle Umbau einer der ältesten Sportstätten Wiens, der in den nächsten zwei Jahren durchgeführt wird.

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Michael Lawugger (WIP), Oliver Stribl (Wien Holding), Anatol Richter (MA51), Georg Heinrich (WIP), Sonja Zahradník-Leonhartsberger (WH Sport), BV Peter Jagsch, Christoph Joklik (WH Sport), David Krapf-Günther (Sport-Club) © Stadt Wien/Markus Wache

Der eigentliche Baustart wurde bereits im Juni 2024 mit der Absiedelung sowie dem Abbruch von Haupt- und Friedhofstribüne vollzogen. Mit dem Spatenstich begann nun die umfassende Neugestaltung. Der Sport-Club Platz wird dabei weitreichend modernisiert: Haupttribüne und Friedhofstribüne werden neu gebaut, die Südtribüne wird saniert. Die bauliche Fertigstellung soll Ende 2025, die komplette Inbetriebnahme im zweiten Quartal 2026 erfolgen.

Das neue Stadion wird Platz für rund 5.500 Zuschauer*innen bei nationalen und rund 4.500 bei internationalen Spielen bieten. Auch dieses Projekt ist ein zentraler Bestandteil der Strategie der Stadt Wien, nachhaltige und multifunktionale Sportinfrastruktur in Wien zu fördern. Der Wiener Sport-Club erhält hier eine langfristige Heimat, die für nationale und internationale Spiele genutzt werden kann.

Bei Neubau und Revitalisierung der Sportstätte in der Alszeile 19 setzt Auftraggeberin und Bauherrin Sport Wien (MA 51) auf das Know-how der WIP Wiener Infrastruktur Projekt GmbH, die bereits zahlreiche Sportinfrastrukturprojekte umgesetzt hat.

Multifunktionalität im Fokus

Der Umbau zielt nicht nur auf die Erneuerung des Stadions, sondern auch auf eine vielseitige Nutzung. Durch den Bau nach dem „UEFA Kategorie 2“-Standard können im Stadion zukünftig auch Spiele der ÖFB-Frauen-Nationalmannschaft, sämtliche Nachwuchsnationalteams sowie Rugby- und American Football-Matches ausgerichtet werden. Dank der damit verbundenen Vergrößerung des Spielfeldes öffnet sich das Stadion des Wiener Sport-Club für neue sportliche Welten.

Das zeitgemäße Kopfgebäude, das die neuen Tribünenteile verbindet, bietet mehr als nur Platz für Fans: Mit modernen Seminar- und Büroräumlichkeiten wird es zu einem multifunktionalen Herzstück des Stadions. Auch die traditionsreiche „Blaue Tribüne“ wird in neuem Glanz erstrahlen. Eine Sanierung, die nicht nur den Kiosk und die Sanitäranlagen auf den neuesten Stand bringt, sondern das Erlebnis im Stadion für alle Besucher*innen angenehmer macht.

Bekenntnis zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Besonders hervorzuheben sind die nachhaltigen Maßnahmen, die das Stadion fast völlig energieautark machen. Auf dem Dach der neuen Haupttribüne wird eine leistungsstarke Photovoltaikanlage installiert, die rund 100.000 kWh sauberen Strom erzeugt. Kombiniert mit einer innovativen Wärmepumpenanlage wird ein Großteil des Energiebedarfs selbst abgedeckt - der Überschuss wird ins Wiener Stromnetz eingespeist. Modernste LED-Beleuchtung, Gründach und Grundwasserbrunnen runden das nachhaltige Konzept ab. Mit diesen Maßnahmen strebt man, wie bei bisherigen Projekten von Sport Wien, eine „klimaaktiv“-Zertifizierung an.

Langfristige Nutzung und nachhaltige Bauweise

Der Einsatz von Geothermie, die Errichtung von Photovoltaikanlagen, Gründächern und -fassaden, die Nutzung von Betonkernaktivierung, Wärmerückgewinnung, die Installation von modernsten Belüftungsanlagen, die Verwendung von wärmedämmenden Materialien und höchstmögliche Ressourcenschonung zählen zu jenen Maßnahmen, die beim Sport-Club Stadion angewendet werden.

Pünktlich zum 120. Jubiläum wird das Stadion in neuem Glanz erstrahlen. Immerhin wird in der Alszeile seit 1904 durchgehend Fußball gespielt - so lange wie auf keinem anderen Sportplatz Europas. Die neue Spielstätte bietet dem Traditionsverein eine stabile und zukunftsfähige Heimat. Die Wiedereröffnung ist für das Frühjahr 2026 geplant, rechtzeitig bevor der Bau der U-Bahnlinie U5 beginnt, die in Zukunft das Stadion an das Wiener U-Bahnnetz anbinden soll.

Alle Bilder © Stadt Wien/Markus Wache