Übersicht

Viola Park: Nachhaltiger Rückbau ehemaliger Werkstätten

Mit einem Wiederverwertungsanteil von 99,78 Prozent und weiteren Maßnahmen werden knapp 400 Lkw-Fahrten vermieden.

30.04.2022 1100 Bauprojektmanagement
Mit mobilen Brecheranlagen vor Ort werden die Abbruchmaterialien zu Recyclingbaustoffen verarbeitet, © Hans Zöchling GmbH

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind wesentliche Vorgaben bei der Entwicklung und Realisierung des Projekts Viola Park in Favoriten. Das beginnt bereits beim Ende Juni startenden Rückbau der ehemaligen Werkstätten auf einer Teilfläche des Projektgebiets im Auftrag der Konversionsflächen Wien Projekt- und Verwertungs GmbH (KFW), einem Unternehmen der WSE. Fast 100 Prozent der Stoffe, die beim Abriss anfallen, werden vom beauftragten Unternehmen Hans Zöchling GmbH nachhaltig verwertet. Nur 0,22 Prozent landen in der Entsorgung.

Vor dem Abbruchbeginn werden alle demontierbaren Schad- und Störstoffe entfernt. Sämtliche Stoffe werden gesondert gesammelt und – wenn möglich – im Anschluss wiederverwertet. Mit modernsten, emissionsarmen Maschinen werden die Gebäude abgetragen. Um die Staubentwicklung niedrig zu halten, wird die Baustelle laufend bewässert. Die Abbruchmaterialien werden zunächst auf der Baustelle zwischengelagert. Danach werden sie direkt vor Ort mittels mobiler Brecheranlagen zu qualifizierten Recyclingbaustoffen verarbeitet.

Insgesamt fallen beim Rückbau der ehemaligen Werkstatthallen 9.500 Tonnen Material an. 9.423,50 Tonnen werden wiederverwertet. Das entspricht einem Anteil von 99,78 Prozent. Durch die Verarbeitung direkt auf der Baustelle werden insgesamt 380 Lkw-Fahrten vermieden, da das Recyclingmaterial direkt auf dem Sekundärstoffmarkt in Umlauf gebracht wird und ein Zwischentransport auf die Deponie entfällt. 

Umwelt- und ressourcenschonend

„Wir bauen nicht nur klimafit, sondern wir agieren vom Projektstart bis zum Projektende umwelt- und ressourcenschonend. Mit einem Verwertungsanteil von praktisch 100 Prozent beim Rückbau der bestehenden Gebäude fließen die anfallenden Materialien wieder direkt in Bauprojekte im Umkreis von Wien“, freut sich Wien Holding-Geschäftsführer Oliver Stribl. 

Das gemischt genutzte Stadtquartier Viola Park entsteht auf einer Fläche von insgesamt knapp sechs Hektar. Die KFW ist für eine Teilfläche von ca. 3,5 Hektar zuständig. Ein Ballsportgymnasium, ein Pflege- und Seniorenwohnhaus, zwei Parkanlagen mit insgesamt 12.000 Quadratmeter Fläche sowie Wohnungen und Nahversorger werden für neues Leben direkt beim Erholungsgebiet Laaer Wald sorgen. Zwischen den geplanten Baukörpern wird es viele Freiräume sowohl für die BewohnerInnen und die NutzerInnen als auch für die umliegende Bevölkerung geben. 

Vielfältige Nutzungen, viel Grünraum

Die Vorgaben für die Bebauung sehen ein abwechslungsreiches Stadtquartier mit durchgängigen Gestaltungselementen vor. Wichtig ist den Projektbeteiligten die starke Vernetzung mit dem Umfeld und aktive und kommunikative Erdgeschoßzonen für die Belebung des öffentlichen Raums.

Die Umgebung wird mit einem engmaschigen Fußwegenetz zwischen den verschiedenen Freiräumen und dem Anschluss an die übergeordneten Wegeverbindungen in den neuen Stadtteil einbezogen. Zwei öffentliche Parkanlagen mit öffentlicher Durchwegung und bauplatzübergreifende Kinder- und Jugendspielplätze laden zum Verweilen ein. Dach- und Fassadenbegrünungen sorgen für gute Kühlung und noch mehr Aufenthaltsqualität.

Energieeffizient und mobil

Den künftigen BewohnerInnen und NutzerInnen der Gebäude werden zahlreiche umweltfreundliche Mobilitätsangebote mit ausreichend Radabstellanlagen in hoher Qualität, Platz für Lastenräder und Radreparaturstellen auf jedem Bauplatz, Carsharing-Angeboten, E-Tankstellen und einem bauplatzübergreifenden Garagenkonzept gemacht. Für einen energieeffizienten Betrieb der Gebäude sorgen Fernwärme und/oder alternative und lokale Energiequellen wie zum Beispiel Wärmetauscher für die Kühlung, kompakte Baukörper und der Einsatz von LED-Technologie.