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Sanierung Rundturnhalle Steigenteschgasse

Die sechs Wiener Rundturnhallen werden nach 45 Jahren Betrieb modernisiert.

19.02.2019 Steigenteschgasse 1 Bauprojektmanagement
© Raumkunst ZT GmbH

Seit rund 45 Jahren stellen die Wiener Rundturnhallen aufgrund ihrer charakteristischen Form markante städtebauliche und architektonische Landmarks dar, deren Erscheinungsbilder jedermann bekannt sind. Im Zeitraum von 1972 bis 1974 wurden in Wien sechs Rundturnhallen in gleicher Größe, Konfiguration und Konstruktion errichtet. Die einheitlichen Sporthallen stehen in räumlicher Verbindung zu städtischen Bildungsbauten. Sie werden von Schulen für den Unterricht sowie von Verbänden und Vereinen für den Trainings- und Wettkampfbetrieb genutzt.

Bautechnische und bauphysikalische Aspekte sowie die sporttechnischen Anforderungen haben sich inzwischen jedoch verändert. Die Magistratsabteilung 51 (Sport Wien) ist zum Entschluss gekommen, die Sporthallen einer Sanierung zu unterziehen und hat die WIP Wiener Infrastruktur Projekt GmbH, ein Unternehmen der Wien Holding-Tochter WSE Wiener Standortentwicklung GmbH, mit der Umsetzung beauftragt.

Als erstes Projekt steht die Sanierung der Halle in der Steigenteschgasse 1 im 22. Wiener Gemeindebezirk auf dem Plan. Das rund elf Meter hohe Gebäude wurde als Skelettbau mit Fassadenplatten und einer Schrägverglasung errichtet und besitzt einen Außendurchmesser von etwa 50 Meter. Angestrebt wird eine sanfte, die bestehende Substanz respektierende Revitalisierung. Die Halle soll in ihrer konstruktiven Struktur und in ihrer Geometrie unverändert bleiben. Als Generalplaner zeichnet das Büro Raumkunst ZT GmbH verantwortlich.

Das Konzept im Detail

Das zukünftige äußere Erscheinungsbild wird durch eine neue Außenhülle aus Alu-Paneelen geprägt, die die Halle ringförmig umschließen. Entlang der Ringsegmente werden Lichtstreifen positioniert, die den Ort im Veranstaltungsfall als weithin erkennbares Sportzentrum markieren können.

Die erneuerte Fassade dämmt das Bauwerk, insbesondere die bestehenden konstruktiven Bestandteile nach Neubau-Standard von außen und sichert geringe Energiekosten im Betrieb. Die neue Gebäudehülle besteht aus drei Ringen, die sich gegenseitig überlappen. Die dadurch entstehenden Zwischenräume werden für eine einfache und betriebskostensparende Be- und Entlüftung der Halle im Trainingsbetrieb mittels Klappen genutzt. Eine Nachtkühlung ist ohne großen technischen Aufwand möglich und eine mechanische Be- und Entlüftung kann im Veranstaltungsfall aktiviert werden. Die Wärmeversorgung der Rundturnhalle wird weiterhin über den Fernwärmeanschluss der bestehenden Schule erfolgen.

Die sportfunktionalen Möglichkeiten des Gebäudes sowie die Raumakustik werden wesentlich und nachhaltig verbessert. Die technisch erneuerte Halle wird zukünftig für sämtliche Ballspielarten geeignet sein und den Nutzern ab Herbst 2020 zur Verfügung stehen.