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Gleichenfeier für die neue Sport Arena Wien

Am 11. Juni 2024 wurde die Dachgleiche der neuen Sport Arena Wien am Handelskai gefeiert. Ein Meilenstein für den Breiten- und Spitzensport in Wien.

12.06.2024 1020 Bauprojektmanagement
© Barbara Nidetzky

Diese moderne und vielfältig nutzbare Multifunktionshalle entsteht anstelle des ehemaligen Ferry-Dusika-Stadions und setzt neue Maßstäbe für den Breiten- und Spitzensport in der Stadt. Die WIP wurde mit der Projektleitung und -steuerung betraut.

Im Zuge einer umfassenden Zustandsanalyse der Sportanlagen durch Sport Wien (MA 51) wurde entschieden, das veraltete Ferry-Dusika-Hallenstadion durch einen mehrgeschossigen Neubau zu ersetzen. Die alte Sporthalle, erbaut im Jahr 1976, entsprach nicht mehr den Anforderungen moderner Sportstätten. Die neue Halle bietet auf gleicher Grundfläche eine erheblich größere Nutzfläche und ermöglicht eine vielfach höhere sportliche Nutzbarkeit im Trainings- und Veranstaltungsbereich.

Vervierfachung der bisherigen Sportflächen und Platz für 3.000 Zuseher*innen

Die neue Sport Arena Wien bietet drei unabhängig voneinander bespielbare Hallen, die eine ausgewogene Mischung aus Trainings- und Veranstaltungsstätte darstellen. Mit fixen und mobilen Tribünen gibt es Platz für rund 3.000 Zuseherinnen und Zuseher. Durch die verschiebbaren Tribünenelemente kann die Halle sowohl für Trainings als auch für Wettbewerbe genutzt werden.

Beeindruckende 95 Prozent der 50.000 Tonnen Baurestmassen wurden aufbereitet und wiederverwertet, was zu einer 75-prozentigen Verwertung des Rückbaus und Aushubs führt.

 

Neben Turnen und Leichtathletik, das bereits im Ferry-Dusika-Stadion möglich war, umfasst das Sportangebot nach der Fertigstellung auch Handball, Volleyball, Fußball, Basketball, Badminton, Floorball, Hockey, Tischtennis, Yoga, Tanzen und Athletik. Die Multifunktionsräume, die während der Veranstaltungen als Presseräumlichkeiten dienen, stehen in den veranstaltungsfreien Zeiträumen unter anderem für diverse Kampfsportarten zu Trainingszwecken zur Verfügung. Insgesamt können die Sportlerinnen und Sportler zukünftig über 13.000 Quadratmeter an Sportflächen – das Vierfache des bisherigen Angebotes – nutzen:

  • Ballsport: 3.000 m²
  • Turnen: 1.500 m²
  • Leichtathletik: 6.500 m²
  • Sonstige Sportarten (Multifunktionsräume): 1.500 m²


Die Nutzungszeiten für Schulen, Kindergärten und Sportvereine werden sich durch den Neubau von rund 8.600 auf ungefähr 38.000 Stunden pro Jahr erhöhen. Der Standortvorteil bleibt durch die Synergien mit bestehenden Sportstätten und die optimale öffentliche Anbindung erhalten.

Kranheber neben dem Rohbau der Halle
© Barbara Nidetzky
Sport Arena Wien wird erste energieautarke Sporthalle Österreichs

Die Sport Arena Wien setzt neue Standards in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Das Gebäude soll eine „klimaaktiv Gold“-Zertifizierung erhalten und als erste Sporthalle in Österreich ausschließlich mittels erneuerbarer Energien versorgt werden.

Zu den umweltfreundlichen Maßnahmen gehören:

  • Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen auf den Dachflächen
  • Eine durch Wärmepumpen und Geothermie (Erdsonden) nachhaltige Energieerzeugung für Heizung, Warmwasser und Kühlung.
  • Energie- und kosteneffiziente Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnungssystem
  • Konstantes Temperaturniveau für das Gebäude durch die Aktivierung der Bauteile (Betonkerntemperierung)
  • Reduktion versiegelter Fläche von rund 2.000 Quadratmetern im Vergleich zum Dusika-Stadion
  • Energiesparende LED-Leuchten innen und außen, um Ressourcen zu sparen und eine mögliche Blendung von umliegenden Gebäuden zu verhindern
50.000 Tonnen Baumasse wiederverwertet

Eine Re-Use Strategie ermöglicht die Wiederverwertung von Teilen des abgebrochenen Ferry-Dusika-Stadions beim Bau der neuen Arena. Beeindruckende 95 Prozent der 50.000 Tonnen Baurestmassen wurden aufbereitet und wiederverwertet, was zu einer 75-prozentigen Verwertung des Rückbaus und Aushubs führt. Durch die mobile Aufbereitung und den direkten Transport zu den Einbauorten werden rund 40.000 Liter Diesel eingespart.

Die WIP Wiener Infrastruktur Projekt GmbH wurde mit der Projektleitung und -steuerung betraut und fungiert als zentrale Schnittstelle zwischen Bauherrin Sport Wien (MA 51) und den am Projekt beteiligten Partnern, darunter die ausführenden Generalunternehmen bestehend aus der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) von STRABAG und Bauunternehmung GRANIT.

Die neue Sporthalle wird im Rahmen des Sportstätten-Entwicklungsplans der Stadt Wien errichtet. Dieser ist ein breit angelegtes Investitionsprogramm zum Ausbau und zur Modernisierung der Wiener Sportstätten. Bis zum Jahr 2030 werden hier über 400 Millionen Euro investiert. Für die Sport Arena Wien hat der Wiener Gemeinderat rund 133 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Sie soll im ersten Halbjahr 2025 in Vollbetrieb gehen.